1500 Arbeitsplätze könnten entstehen

Die Stadt Ludwigshafen möchte auf einer rund 16 Hektar großen Fläche in der Entwicklungsachse West Angebote zur Ansiedlung von mittelständischen Unternehmen schaffen. Hierzu wird ein Bebauungsplan zum so genannten Mittelstandspark für gewerbliche Nutzungen aufgestellt. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger stellten im Januar dieses Jahres das städtebauliche Konzept in einer Informationsveranstaltung vor. Die Planungen werden derzeit gutachterlich geprüft. Aus Gründen des Artenschutzes können einzelne Bestandteile der Untersuchung erst im Frühjahr 2020 durchgeführt werden. Die Offenlage der Planunterlagen findet daher voraussichtlich in der Jahresmitte 2020 statt. Dann besteht Gelegenheit, die Planungen zum Mittelstandspark einzusehen sowie Stellung zu nehmen.Die Planungsideen zum Mittelstandspark wurden Mitte Oktober im Stadtentwicklungsausschuss behandelt. Nach Angaben der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Ludwigshafen (WEG) wollen viele Unternehmen erweitern oder erwägen eine Ansiedlung, geeignete Flächen kann ihnen die Verwaltung jedoch nicht anbieten. „Die Stadt hat derzeit extrem wenig Gelände für diesen Zweck zur Verfügung“, erläutert WEG-Prokurist Christian Schmitt die Situation. Deshalb will die Verwaltung ein 16 Hektar großes Gewerbegebiet südlich der Mannheimer Straße ausweisen – auf bisher landwirtschaftlich genutzten Äckern. „In dem Mittelstandspark könnten ab 2023 bis zu 1500 Arbeitsplätze entstehen“, verdeutlicht Schmitt die Dimension. Das große Gewerbegebiet soll in drei Areale aufgeteilt und mit viel Grün voneinander getrennt werden. „Anders als früher belassen wir es nicht bei der Erschließung des Geländes. Vielmehr wollen wir stärker auf die Entwicklung der Standorte Einfluss nehmen“, nennt Schmitt einen Unterschied. Die Verwaltung achte etwa auf Energieeffizienz mit der Nutzung von Restwärme. Sie denkt zudem an kooperativ nutzbare Produktions- oder Forschungsräume. Nach den leidvollen Erfahrungen in den vergangenen Monaten mit der gesperrten Hochstraße Süd liegt ein großes Augenmerk auf dem Thema Mobilität. „Wir können uns in puncto Jobticket auch eine Verbundlösung bei den Betrieben im Mittelstandspark vorstellen“, sagt Schmitt. Durch die nahegelegene Haltestelle Wollstraße sei das Gebiet gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Für Radler und Fußgänger sei die geplante Pesch-Siedlung mit 500 Wohnungen schnell erreichbar. Ab Ende 2021 soll dort gebaut werden. Dass der Mittelstandspark mit recht schneller Zufahrt zur A 650 direkt neben dem neuen Wohngebiet entstehen soll, ist laut WEG kein Zufall. „Synergieeffekte sind beabsichtigt“, sagt der Prokurist. Dazu zählt nicht nur die geringe Entfernung zwischen der künftigen Siedlung und den Arbeitsplätzen in der Entwicklungsachse West. „Die Betriebe könnten auch die Angebote des benachbarten Heinrich-Pesch-Hauses gut nutzen, beispielsweise deren Kantine. Denn für kleine Firmen ist eine solche Einrichtung nicht möglich“, nennt der WEG-Prokurist ein Beispiel. Die katholische Bildungsakademie biete sich zudem als Tagungshotel oder durch die Übernachtungsmöglichkeiten an. red/Repro:WEG