Wasserballer kämpfen sich nach oben
Der WSV Ludwigshafen ist aus der Sportwelt der Stadt nicht mehr wegzudenken. Die Spiele sind gut besucht und die Stimmung im Bad tobt, wenn der gelbe Ball durchs Becken geschossen wird. Auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck ist eine regelmäßige Besucherin der Heimspiele und feuert das Team an. Trotzdem freut sich das Team über jede weitere Unterstützung vom Beckenrand. Die Lärmbude im Hallenbad Süd ist in der Liga bekannt und gefürchtet. Zwei Jahre ist es nun her, dass der WSV Ludwigshafen beschlossen hat sich in der Tabelle langsam nach oben zu bewegen, um so weitere Optionen in der deutschen Wasserballwelt zu schaffen. Mit der Verpflichtung des Heidelberger Trainergespanns von Maurice Schäfer und Pierre Hilbich holte sich der WSV damals ein erfahrenes als auch junges Trainergespann an Bord. Der erfahrene Maurice Schäfer betreute schon vier Jahre die SGW Leimen Mannheim als Cheftrainer und Pierre Hilbich wechselte von seiner Position als Keeper der WSVs auf die Trainerbank. Das alte Trainergespann um Uwe Dessloch und Volker Becker wechselte in die administrative Ebene des Vereins und betreut seither von dieser Seiter das Team des WSV. Schon in der ersten gemeinsamen Saison gelang dem Team, das sich sportlich dazu entschloss nun im oberen Drittel der Tabelle anzugreifen, eine kleine Sensation und spielte sich auf den vierten Tabellenplatz der 2. Wasserballliga Süd. Nachdem die Mannschaft ihre Ambitionen auf einem Medaillenrang für die derzeit laufende Saison als Ziel festgesetzt hatte, konnten weitere Spieler für diese Aufgabe gewonnen werden und sogar ein alter Bekannter, Martin Görge, kehrte zu seinem Heimverein aus Neustadt an den Rhein zurück. Derzeit befindet sich der WSV im letzten Abschnitt der laufenden Saison und verteidigt den dritten Tabellenplatz. Er ist also bisher im Soll und hat erstmals die Möglichkeit in dieser Liga ein Stück Metall zu gewinnen. Dabei verlief die derzeitige Saison nicht optimal und auch die Vorzeichen für die letzten eineinhalb Monate machten es den Ludwigshafenern nicht einfach. Eine Serie von Verletzungen zog sich durch die bisherige Saison und rüttelte beständig an der Stammbelegschaft der Akteure im Wasser. Gebrochene Hände, angerissene Bizepssehnen und Rippenprellungen gehören zwar zum Alltag in diesem Sport, treten aber in der derzeitigen Saison gefährlich oft auf. Nicht selten musste das Team so auf mehrere Spieler der Stammmannschaft verzichten. Dennoch ist man zufrieden mit der gezeigten Leistung. Der dritte Platz ist in greifbarer Nähe und das Team trainiert so oft es geht, um diesen auch zu erreichen. Schlüsselspiel wird hier sicher das Lokalderby gegen den Rivalen aus Neustadt. Dieser zog sich im vergangenen Jahr aus der ersten Bundeliga zurück und stellt derzeit mit einem erfahrenen Team den härtesten Verfolger der Ludwigshafener. Am 16. Juni kommt es in Neustadt zum Showdown zwischen den beiden pfälzischen Teams, die zusammen den Tabellenführern aus Würzburg und München folgen. Dann beginnen auch die Planungen für die nächste Saison. Die Spielpause dauert bis November und bietet dem Team so reichlich Gelegenheit sich auf das nächste Jahr einzustellen. Sicher ist zu erwarten, dass der WSV weiter den Marsch nach vorne antreten möchte. Und das unabhängig davon, auf welchem Rang die derzeitige Saison für das Team enden wird. Aber in einer Randsportart ist das nicht so sicher zu planen, wie es die Verantwortlichen gerne hätten. Berufliche Perspektiven und Familienzuwachs sind zwei wesentliche Faktoren. So auch für das Team des WSV Ludwigshafens. Doch ist es sicher, dass noch vor dem Start der nächsten Saison und dem Abwägen der Möglichkeiten neue Ziele mit dem Team ausgehandelt werden und auch bekannt gegeben werden. Dazu Coach Hilbich: „Das ist ein besonderer Moment, wenn der Verein alles an Möglichkeiten abgewogen hat, die Spieler mit uns Trainern gesprochen haben, was ihre persönlichen Ziele sind, das Team auch formuliert hat, wie weit es ist zu gehen, die neuen Spieler bekannt gegeben werden, aber auch die Abgänge, und man dann alle zusammenholt, um sich einzuschwören. Schon als Spieler mochte ich diesen Moment. Als Trainer kann ich erst dann einen realistischen Ausblick auf die nächste Saison geben.“ zg/Bild: zg i Das letzte Heimspiel der Saison findet am 22. Juni gegen Darmstadt statt. Danach gibt es den traditionellen Saisonabschluss auf dem Vereinsgelände des WSV Vorwärts Ludwigshafen am Willersinnweiher.