Appell für mehr Engagement
Mit dem Ausbau der Straßenbahnlinie 10 geht es in diesem Jahr endlich los. Die Kerwe und das Sternstraßenfest werden wieder stattfinden – trotz personellem Umbruch in der Arbeitsgemeinschaft der Vereine. Auch das Kulturprogramm für den Sommer im Ebertpark steht. „Läuft“, könnte man in Friesenheim sagen, aber da gibt es doch eines, was den Ortsvorsteher stark beschäftigt: „Mit dem ehrenamtlichen Engagement ist es wie mit einem Reifen, aus dem langsam die Luft herausgeht“, mahnte Günther Henkel (SPD) beim Neujahrsempfang in der TSG-Halle und appellierte: „Bitte gehen Sie in die Vereine und bringen Sie sich ein.“ Dabei sei Friesenheim noch ein Stadtteil, in dem das soziale Miteinander funktioniere. Das zeige sich auch im Ortsbeirat, wo konstruktiv zusammengearbeitet werde, über Parteigrenzen hinweg. Fünf Fraktionen seien hier ausreichend, um das Themenspektrum abzudecken, „wir brauchen keine weitere mehr“, sagte Henkel mit Blick auf die Kommunalwahl im Mai. Seinen Gegenkandidaten Thorsten Ralle (CDU) stellte er persönlich vor. „Ich freue mich auf den Wahlkampf“, so Henkel. In seinem Rückblick erinnerte der Ortsvorsteher an die beiden großen Bombenfunde im vergangenen Jahr. Bis zu 18 000 Menschen mussten damals ihre Wohnungen verlassen. Eine Riesenaktion, die nur dank vieler freiwilliger Helfer gelang. Eine ältere Dame habe ihm hinterher geschrieben: „Ganz toll, wie Sie die Bombe entschärft haben“, lachte Henkel. Diesen Schuh wolle er sich aber nicht anziehen. Erschreckend sei für ihn gewesen, wie schnell die Bäume in der Ebertstraße gefällt waren. Der Baumernter einer Spezialfirma hat sie rasch umgelegt. „Das sieht zwar jetzt traurig aus, wird aber wieder“, so Henkel. Die Pläne für die Ebertstraße und den Eingangsbereich zum Park seien den Anwohnern bereits vorgestellt worden. Der Ortsvorsteher dankte auch seinen Stellvertretern Reinhard Herzog (CDU) und Christian Schreider (SPD), die ihn während seines Krankenhaus- und Reha-Aufenthalts hervorragend vertreten hätten. Aus eigener Erfahrung wisse er nun, wie wichtig die Gesundheit sei – und wünschte genau dies. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck schloss sich dem in ihrem Grußwort an. Die Sternsinger waren dieses Jahr verhindert, gesammelt für den guten Zweck wurde trotzdem. Da die fünfte Jahreszeit bereits angelaufen ist, übernahmen die Karnevalisten die Macht. Den Schlüssel zum Gemeindehaus gab es in gebackener Form, dank Willi Renner. „Reiß die Eberthalle ab und bau den Jahnsaal wieder auf“, forderte KG-Eule-Sitzungspräsident Michael Stein vom Ortsvorsteher. Den ernannte er dieses Mal zum „Oberelwetritsche“. Denn mit dem Pfälzer Fabelwesen beschäftigt sich die Garde in dieser Saison. Die Gäste des Empfangs konnten danach gleich zwei Tanzpremieren beiwohnen. hbg