Baumfällung in der Ebertstraße
Die Baumfällung in der Ebertstraße ging schneller als gedacht. 25 Kastanien wurden von einer Spezialfirma gefällt und abtransportiert. In einem zweiten Bauabschnitt geht es weiter in Richtung Herbert-Müller-Platz. Sie zählte zu den prachtvollen Alleen in Friesenheim und wurde nun teilweise gerodet. Insgesamt 53 marode Kastanien müssen in der Ebertstraße gefällt werden, wie die Verwaltung mitteilte. Sie versprach aber, dafür Ersatz zu schaffen und neue Bäume zu setzen, insgsamt aber nur noch 48. „Die Zahl der Neupflanzungen ist deswegen geringer, weil die Bäume mehr Abstand für ihr Wachstum brauchen“, lautet die Begründung der Stadt. Bei den Gehölzen werde ein größerer Abstand zur Häuserzeile eingehalten. Mottenbefall und Fäulnis im Holz Grund: Die vor 90 Jahren gepflanzten Kastanien stehen sehr nahe an den Oberleitungen der Straßenbahnstrecke zum Ebertpark. Auch wenn die Bahnen den Abschnitt mittlerweile nur noch bei Großveranstaltungen befahren, mussten die Bäume mehrfach in der Vergangenheit stark zurückgeschnitten werden. „Dies führte dazu, dass sie an den eingekürzten Stellen krank wurden“, sagte ein Stadtsprecher. Zudem seien die Bäume teilweise von der Kastanienminiermotte befallen. Probleme mit diesem Schädling gibt es auch in anderen Stadtteilen. Stark betroffen ist etwa die Allee im Friedenspark. Bereits vor einem Jahr hatte die Stadt angekündigt, dass Bäume gefällt werden müssten, deren Standsicherheit durch Fäulnis im Holz beeinträchtigt sei. Der Ortsbeirat hatte sich daraufhin ein genaues Bild der Situation bei einem Ortstermin gemacht. Um mehr Transparenz herzustellen, hatte Ortsvorsteher Günther Henkel auch Bürger dazu eingeladen. Ergebnis: Schweren Herzens nahmen die Fraktionen zur Kenntnis, dass viele Bäume nicht mehr zu retten seien. Die Fällungen in der Ebertstraße erfolgen in zwei Abschnitten. Zunächst wurde laut Stadtverwaltung im September der zwischen den Bäumen verlaufende asphaltierte Weg von fünf auf drei Meter verschmälert. Seit Oktober werden die 25 Kastanien von der Hohenzollernstraße bis zu den Schmuckhöfen der Ebertsiedlung gefällt und noch in diesem Jahr durch 22 Bäume ersetzt, davon zwölf Amber und zehn Zelkoven. Eingeplant sind fünf Standorte für Bänke. Anstelle des Efeus wird Rasen angesät. In einem zweiten Bauabschnitt werden 28 Kastanien ab den Schmuckhöfen bis zum Herbert-Müller-Platz gefällt und durch 26 Bäume ersetzt, davon zwölf Amber und 14 Zelkoven. „Die Allee zwischen dem Haupteingang des Ebertparks und der Friedenskirche ist im städtebaulichen Kontext mit der Ebertsiedlung eine historisch wertvolle Achse in Friesenheim. Daher soll sie wieder angelegt werden“, betonte Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger im Vorfeld der Rodung. Über den Ablauf der Rodungen und die Ersatzpflanzungen informierte die Verwaltung die Anwohner bei einer Bürgerversammlung. Dabei ging es nicht nur um die künftige Gestaltung der Allee, sondern auch um die Umgestaltung des Haupteingangs zum Ebertpark. Die maroden Gebäude neben den alten Kassenhäuschen sollen abgerissen werden. Stattdessen will die Stadt dort drei Baumreihen pflanzen. Unverständnis und Bedauern Auf der Facebook-Seite von Friesenheim aktuell sorgte der Beitrag zu den ersten Rodungen für Unverständnis und Bedauern. „Wieder ein schönes Stückchen Ludwigshafen verloren“, kommentierte eine Leserin. „Schade um die Bäume, aber die Nachbarn können sich jetzt kennen lernen“, meinte eine andere Leserin. Immerhin: Im Bereich Fichtestraße hoch zur Leuschnerstraße sieht die Verwaltung keine Probleme mit den Kastanien. „Die Bäume stehen dort in einem breiten Grünstreifen ohne Gleise“, lautete die Auskunft vor einem Jahr. red i Häufige Fragen beantworten und Hintergründe erklären will die Stadtverwaltung mit einem Video. Zu sehen ist dies im Internet unter: www.ludwigshafen.de/lebenswert/im-gruenen/ aktuell/neue-baeume-fuer-die-ebertstrasse