Erstes Hofkulturfest im Hemshof
Die Rudolf-Scharpf-Galerie, das Wilhelm-Hack-Museum und „Cinema Paradiso & Arte“ organisierten ihr erstes gemeinsames Kulturfest, das „hemsHOFKULTURfest“. In dessem Rahmen eröffnete die Scharpf-Galerie zudem ihr Projekt „Ludwigshafen summt und brummt“ mit Ausstellung und Aktionen rund um die Biene und das Insektensterben. Zu erleben gab es Einiges: Im blühenden Garten der Galerie bot Imker Klaus Eisele etwa einer Gruppe aufmerksamer Zuhörer Einblicke in einen Bienenstock. Dort startete gleich auch der Geobotaniker, Umweltplaner und Autor der Buches „Pflanzenraritäten am Oberrhein“, Johannes Mazomeit vom BUND, seinen „Beewalk“, der seine Teilnehmer durch den Hemshof bis zum Alwin-Mittasch-Park führte. Er wolle dabei „alles was da blüht, ob spontan oder gepflanzt, wozu man auch in Hinsicht auf die ökologische Bedeutung etwas sagen kann“ in den Blick nehmen, erläuterte Mazomeit. Im Inneren der Galerie zeichneten kleine Besucher selbst Bienen. Mikroskope erlaubten die faszinierenden Tiere in frappierender Detailschärfe ins Auge zu fassen. Christine Stihler war mit ihrem Ehemann und dem eineinhalbjährigen Sohn zu Besuch. „Ich finde es immer schön, wenn sich Stadtbevölkerung mit Naturthemen beschäftigt“, sagte die Neustadterin und begrüßte, dass das Museum mit dem Projekt zugleich ein Diskussionsforum hierfür biete. Projektinitiatorin Constanze Eckert zeigte sich mit der Resonanz zufrieden: „Ich merke, dass es sehr viele anregt und animiert. Wir haben hier sehr viele Gespräche“, erklärte die Kunstvermittlerin. Wenige Bienenflügelschläge daneben lockte das wunderbare und im Wortsinn kunstvolle Ambiente des Cinema Paradiso & Arte, das bei der Veranstaltung von Michael Cordier, Geschäftsführer der Lukom, und Thomas Grommes, Geschäftsführer der GML, zudem als „Lucation“ ausgezeichnet wurde – als außergewöhnlicher Ort in Ludwigshafen, an dem ungewöhnliche Kultur stattfindet. Auf der Bühne waren die Eigentümer Beatrice und Domenico D’Angelo mit ihren Kindern Federico (11) und Chloé (9). Vor zehn Jahren hat das Ehepaar das einst als Notkirche und Kino genutzte Gebäude erworben. Damals sei es „eine Ruine“ gewesen, die „mit unseren vier Händen und vielen Helfern“ restauriert wurde, so Beatrice D’Angelo – entstanden sei „ein Ort, für uns alle, wo die Welt noch in Ordnung ist“. Just dort wurde kurz darauf auch die Ausstellung „Meine neue Heimat“ mit ausdrucksvollen Abstraktionen in Acryl des Mannheimer Künstlers Gerry Louisett eröffnet, die vier Monate lang im Cinema Paradiso & Arte zu sehen sein wird. Während Tamuna Tako die Vernissage am Piano begleitete, nahm draußen die Band Django Mobil klangvoll Fahrt auf. Von Michael Cordier stamme auch die Idee zu dem gemeinsamen Fest, berichtete Renè Zechlin, Direktor des Hack-Museums, der am Rande der Veranstaltung ein „sehr positives“ Zwischenfazit zog. Die Chancen sind hoch, dass die Veranstaltung eine Fortsetzung erfahren wird. red