„Das Risiko muss minimiert sein“
Wie steht es um „Riwwerside“? In der letzten Ausgabe von Lindenhof aktuell berichteten wir über ein Schreiben einer Behörde aus Straßburg, welches beinhaltet, dass „Riwwerside“ nicht „zustande“ käme. Ziemlich überrascht war man von dieser Aussage beim Fachbereich Baurecht und Denkmalschutz der Stadt Mannheim. Wie es tatsächlich um „Riwwerside“ steht, darüber können die Mitarbeiter des Amtes wohl am besten urteilen – denn hier wird über den Bauantrag entschieden. Lindenhof aktuell sprach mit Fachbereichsleiter Josef Krah und Rainer Braun, Sachbearbeiter des Antrages.
Herr Krah, wie ist denn der Stand beim Projekt „Riwwerside“?
Krah: Es ist ja ein bau- und wasserrechtliches Verfahren, da sind die Fragen der Ver- und Entsorgung, das sind die ganz normalen Erschließungen, das ist alles geklärt. Und mit den Parkplätzen ist man momentan in einem guten Gespräch. Das einzige was noch offen ist und geklärt werden muss, das ist das Sicherheitskonzept. Die Sicherheitsbelange – sowohl für Gäste, als auch für Angestellte auf dem Ponton -, das wollen wir nachgewiesen haben. Da gibt es ja auch Bedenken von vielen Seiten aus.
Und wie ist da der Stand?
Krah: Die Gutachten sind peu à peu abgearbeitet worden, im März hat Herr Esser erstmalig eine Sicherheitskonzeption eingereicht – von einem Spezialisten, der auch weitere Spezialisten beteiligt hat. Das sind Fachleute, die auch nichts beschönigen. Uns liegt die Sicherheit sehr am Herzen, Herrn Esser aber – das muss ich fairerweise sagen – auch. Er sieht das genauso und hat jetzt sogar noch einen Experten eingeschaltet. Es geht da um das Risiko eines „Schiffsstoß“. Der „Schiffsstoß“, das ist jetzt noch die Unbekannte, die geklärt werden muss. Außerdem haben wir noch einen eigenen Statiker eingeschaltet, der völlig unabhängig zu einer Beurteilung kommen soll. Das Risiko muss so gut es geht minimiert sein.
„Riwwerside braucht ja auch noch die sogenannte „strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung. Ist diese gekoppelt an die Baugenehmigung?
Krah: Nein, das ist ein vollkommen eigenständiger Verwaltungsakt. Hier werden die Belange des Schifffahrtsverkehrs vertreten. Diese Genehmigung liegt noch nicht vor. Aber Frau Herzog (Leiterin Wasser- und Schifffahrtsamt, die Red.) hat mir gesagt, wenn meine Genehmigungen vorliegen, dann ist es für sie ein Leichtes ihre Genehmigungen zu geben, weil meine Schwelle für Genehmigungen bedeutend höher liegt als ihre.
Wie bewerten Sie dann das Schreiben aus Straßburg? War das Ihnen bekannt?
Krah: Nein, das war mir nicht bekannt. Aber ich finde es nicht hilfreich. Es dient der Sache nicht, weil konkret noch nichts entschieden ist.
Wann ist denn mit einer Entscheidung beim Baugenehmigungsverfahren zu rechnen?
Krah: Das kann ich nicht sagen. Die Entscheidung sollte so früh wie möglich getroffen werden. Aber ich kann das gerade nicht beeinflussen, da sich die Experten miteinander verständigen müssen. Ich kann da nur vermitteln – was ich momentan auch mache. Auf jeden Fall ist das Projekt „Riwwerside“ „Chefsache“. Ich mache alles, dass die Experten zu einem Ergebnis kommen. Das heißt nicht, dass das Ergebis positiv sein muss – es muss nur ein Ergebnis her. sabi