KiTa Belchenstraße: Holpriger Weg zur Eröffnung
Die Baustelle des Kinderhauses in der Belchenstraße entpuppte sich als Sorgenkind. Mit fast einjähriger Verzögerung könne die Einrichtung allerdings im November offiziell eröffnet werden, so Erster Bürgermeister Christian Specht vor kurzem bei einem Besuch vor Ort. Bezugsfertig sei das Kinderhaus ab Ende September, offizielle Eröffnung ist am 10. November. Der Weg dahin war jedoch holpriger als erahnt, denn der Grund, auf dem das Gebäude nun steht, musste erst einmal gründlich von Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg befreit werden.
„Während und nach dem Zweiten Weltkrieg waren auf dem Grundstück, auf dem nun das Kinderhaus steht, tonnenweise Schutt und Trümmer abgeladen worden. Als das bekannt wurde, haben wir sofort die Bauarbeiten gestoppt und intensiv nach möglichen Kampfmitteln gesucht“, berichtete Specht. „Dabei wurden 6300 Kubikmeter Boden gesiebt und 900 Kubikmeter belasteter Boden und Trümmer entsorgt. Diese sehr aufwändigen Arbeiten waren notwendig, um das Gelände von Kampfmitteln zu befreien und so die Sicherheit der Kinder garantieren zu können.“ Bei der Suche wurden unter anderem zwei Dutzend Stabbrandbomben, mehrere Gewehrpatronen sowie eine Granate gefunden. „Mit dem Ausmaß hatten wir nicht gerechnet“, so der Erste Bürgermeister. Die Geschosse hat der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Baden-Württemberg entsorgt.
Dank der Beseitigung haben sich die Baukosten von 2,4 auf 2,9 Millionen Euro verteuert. Doch den Haushalt werde dies nicht zusätzlich belasten, wie Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb betonte: „Wir haben die vom Bundesministerium für Kultus, Jugend und Sport eingeräumte Möglichkeit genutzt und eine Fristverlängerung für die Förderung des Kinderhauses bis Ende 2014 beantragt. So haben wir uns 480000 Euro Bundeszuschuss gesichert.“
Im Kinderhaus Belchenstraße sollen 40 Krippenkinder in vier Gruppen betreut werden. Dazu wurde auf einem über 2700 Quadratmeter großen Grundstück ein eingeschossiges Gebäude mit 660 Quadratmetern Nutzfläche errichtet. „Das Gebäude trägt den Anforderungen moderner Pädagogik Rechnung“, so Freundlieb beim Rundgang durch das Haus, in dem aktuell noch der Innenausbau läuft. Gestartet werde, laut Bürgermeisterin, mit zwei Gruppen. In einem fließenden Prozess sollen dann die vier Gruppen entstehen. „Das Personal ist schon angeworben“, sagte Freundlieb.
Mit dem Kinderhaus in der Belchenstraße schließt die Stadt Mannheim ihr Krippenausbauprogramm ab. jm