TWL erweitert Fernwärmenetz
Einen neuen Schwerpunkt setzen die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) beim Ausbau der Fernwärme bis 2018: In Friesenheim soll das Brunckviertel sowie der Bereich um die Neuwiesenstraße bis zum Willersinn-Freibad angeschlossen werden.
Zudem wollen die TWL das Netz in der Innenstadt verdichten und eine neue Haupttrasse zwischen dem Stadtteil West und der Christian-Weiß-Siedlung an der Saarlandstraße legen. Zehn Millionen Euro kostet der gesamte Ausbau, damit wird das Fernwärmenetz im Stadtgebiet um sieben auf 67 Kilometer erweitert, wie die TWL auf Anfrage von Friesenheim aktuell bestätigt.
„Mehrere Wohnungsgesellschaften, unter ihnen die BASF Wohnen und Bauen GmbH, haben in Friesenheim großes Interesse an einer Fernwärmeversorgung bekundet“, begründet der TWL-Projektleiter Jochen Rohrbacher den neuen Investitionsschwerpunkt. Demnächst beginnen sollen die Arbeiten für eine neue Trasse in der Platenstraße. Und bis Ende 2017 soll das sogenannte Ashanti-Dorf an der Carl-Bosch-Straße an die umweltfreundliche Energiequelle angeschlossen werden. In einem weiteren Schritt wollen die TWL das Versorgungsnetz in Richtung Eckermann- und Ruthenstraße erweitern.
Ebenfalls im Frühjahr starten die Arbeiten für die zweite neue Haupttrasse in Friesenheim. „Dafür werden aber zum großen Teil Feldwege in Anspruch genommen“, sagt Rohrbacher. Zum Auftakt muss jedoch die Neuwiesenstraße aufgegraben werden. Von dort werden die Rohre die Weiherstraße queren und über die nördliche Kopernikusstraße zum bisherigen Fernwärme-Endpunkt an der Sternstraße geführt.
Ein wichtiger Abzweig geht auch nach Norden. Der BASF-Tennisclub habe großes Interesse an einer Fernwärmeversorgung bekundet, erklärt Rohrbacher. Gleiches gelte für die Stadtverwaltung mit Blick auf das Willersinn-Freibad. Bis Anfang 2018, so der Zeitplan, soll dort alles fertig sein.
Etwas langsamer als gedacht kommt ein anderer, bereits früher angekündigter Ausbauschwerpunkt voran – der sogenannte Lückenschluss zwischen den Stadtteilen West und Süd. Denn Voraussetzung dafür ist die Öffnung des Posttunnels – ein Dauerbrenner seit Jahren. Technisch ist laut TWL alles klar: An der Wand der 180 Meter langen Unterführung sollen die 30 Zentimeter dicken Stahlrohre verlegt werden. „Die Pläne liegen vor. Nach einem Gespräch mit der Deutschen Bahn hoffen wir nun auf die Freigabe“, sagt Rohrbacher.
Sehnsüchtig warten darauf auch die benachbarte Hochschule und Berufsbildenden Schulen an der Franz-Zang-Straße. Denn durch den Posttunnel können Fußgänger direkt zum Hauptbahnhof kommen, lange Umwege werden ihnen erspart. „Wir hoffen, dass bis Ende des Jahres die Leitungen im Tunnel verlegt sind“, nennt der TWL-Projektleiter die neue Prognose. Im kommenden Jahr soll dann auch die Hochschule an das Netz angeschlossen sein.
Bereits in den nächsten Monaten sollen hingegen die Hauptleitungen für die Christian-Weiß-Siedlung verlegt werden. „Im Sommer wird dort der Bau der Tiefgarage beginnen, bis dahin müssen wir fertig sein“, meint Rohrbacher.
In der Innenstadt werden in diesem Jahr nur relativ wenig Fernwärmerohre, wie beispielsweise in der Dörrhorststraße verlegt. Verkehrsbehinderungen sind dennoch zu erwarten – durch einen „Ringschluss“ in der Heinigstraße südlich der Bahnhofstraße. „Auch wenn wir die Rohre im Mittelstreifen verlegen, muss eine Fahrbahn in Richtung Süden zwei bis drei Monate lang gesperrt werden“, meint Rohrbacher abschließend. red