Willersinnbad startet in die Saison
Es ist endlich soweit: Seit 4. Juni – und damit zwei Wochen später als angekündigt – öffnet das Willersinnbad nach einem Probebetrieb mit Vereinen und Schulen. Die neuen Anlagen zur Wasseraufbereitung laufen zwar noch nicht so gut wie gedacht. Gesundheitsamt und TÜV haben aber keine Bedenken bei der Wasserqualität und die Freigabe erteilt. Auch die Sanierung der Riesenrutsche Nässi wurde rechtzeitig fertig.
Die Verantwortlichen des städtischen Bäder-Bereichs blicken auf umfangreiche Testläufe in den vergangenen drei Wochen zurück. Diese waren notwendig geworden, weil nach der Sanierung der Wassertechnik und Umgestaltung des Nichtschwimmerbeckens ein „fast ganz neues Bad entstanden ist“, wie Baudezernent Klaus Dillinger die Auswirkungen des 7,7 Millionen Euro teuren Großprojekts einstuft.
Total umgestellt wurde auch das System der Wasseraufbereitung. Während früher die Schwimmbecken durch das Wasser aus dem Leitungsnetz gefüllt wurden, kommt nun ein Teil des Zuflusses aus dem benachbarten Willersinn-Weiher. Zudem wird verschmutztes Wasser nicht mehr in die Kanalisation abgelassen, sondern mit einem Verfahren zur Wärmerückgewinnung wiederaufbereitet.
Die bisherigen Probeläufe verliefen nicht zufriedenstellend. „Die Spülzeiten bei den sechs Wasserfiltern dauerten drei bis vier Stunden“, berichtet Joachim Lodderstedt vom städtischen Gebäudemanagement. Dies wäre nur mit höherem Personalaufwand und teilweise durch Nachtarbeit zu leisten, was aber nach Ansicht der Verwaltung nicht vertretbar ist.
Als „Vorsichtsmaßnahme“, so Dillinger, habe die Stadt einen Gutachter hingezogen, um die Ergebnisse der Anlage zu bewerten, die von einem Fachplanungsbüro konzipiert wurde. Gleichwohl schloss der Beigeordnete nicht aus, dass „uns das Thema noch längere Zeit beschäftigen kann.“ Vor den Sommerferien will die Verwaltung jedenfalls die stadträtlichen Gremien über die Ergebnisse der Gespräche mit dem Planungsbüro und über das Gutachten informieren. Weil eine Nachbesserung bei der technisch aufwendigen Wasseraufbereitung kurzfristig nicht möglich ist, hat die Verwaltung nun ein Provisorium eingebaut. Dabei wird dem Bad wieder mehr Wasser aus den städtischen Leitungen zugeführt. Dies ist mit Mehrkosten in vierstelliger Höhe verbunden. „Die Badegäste merken davon aber nichts. Die Wassergüte bleibt einwandfrei“, betont Bereichsleiter Thomas Gerling.
Als neue Attraktionen sind ein Strömungskanal, eine zweite Rutsche und ein Wasserpilz hinzugekommen. „Das ist ein außergewöhnlich gutes Bad geworden“, meint Dillinger und verweist auf das 50 Meter lange Schwimmenbecken, das in der Region selten geworden ist. Eine Verbesserung gibt es auch für Menschen im Rollstuhl: Die Stadt schaffte einen mobilen Lift an, der an allen Becken eingesetzt werden kann.
Die Sanierung der Umkleide- und Sanitärräume, die aus Kostengründen zurückgestellt worden war, startet erst nach der Badesaison im September. „Wir erwarten in den nächsten Tagen die Förderzusage des Landes. Dann können die Arbeiten im September beginnen“, so Dillinger. red