Specht konkretisiert die Haltung der Stadt
In einem Antwortschreiben an die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof (BIG) hat Oberbürgermeister Christian Specht die Haltung der Stadt gegenüber den Plänen des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RP) zur Sanierung des Rheinhochwasserdamms konkretisiert. Anders als das RP hält die Stadt seinen Ausführungen zufolge baumfreie Zonen bei einer Spundwandlösung, wie sie von der Stadt favorisiert wird, für nicht erforderlich. Aufgrund der statischen Wirksamkeit einer derartigen Spundwand sei auch ein separater Dammverteidigungsweg nicht erforderlich.
Damit distanziert sich der Oberbürgermeister noch deutlicher als bisher vom Sanierungskonzept des RP, das die Vernichtung des bestehenden Baumbestands auf und neben dem Damm, den Bau eines breiten Dammverteidigungsweges sowie anschließend eine dauerhafte baumfreie Zone auf beiden Seiten des Damms vorsieht.
Dem Brief von OB Specht war ein Schreiben der BIG vorausgegangen, das an ihn, an Umweltdezernentin Prof. Dr. Diana Pretzell und an den für Katastrophenschutz zuständigen Bürgermeister Dr. Volker Proffen gerichtet war. Darin würdigte die BIG ihren Einsatz für den Baumerhalt, bat aber auch um eine weitere kritische Begleitung des Prozesses.
Bereits im Januar hatten Specht, Pretzell und Proffen der Planfeststellungsbehörde erläutert, warum eine selbsttragende Spundwand eingehend geprüft werden sollte. OB Specht mahnte dabei insbesondere an, „den aktuellsten anerkannten Stand der Dammbautechnik zu nutzen, um die Hochwassersicherheit nochmals deutlich zu erhöhen“.
Die bei der Stadt Mannheim angesiedelte Planfeststellungsbehörde, die „Untere Wasserbehörde“, hat anschließend das RP aufgefordert, Unterlagen zur „näheren Betrachtung dieser Sanierungsalternative“ einzureichen. „Mit dieser positiven Entwicklung sind natürlich die Bäume noch nicht gerettet, die Ausgangssituation hat sich aber fundamental geändert. Sah die Stadt 2017 die Sanierungsvariante des RP als „alternativlos“ an, setzt sie sich heute Seite an Seite mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt für die baumschonende Spundwandvariante ein“, resümiert Marc-Oliver Kuhse vom Vorstand der BIG. zg