„Dem Nutzer soll das auch gefallen“

Es ist schon eine lange Tradition, dass Vertreter der Stadt Mannheim den Kontakt zu Bürgern suchen wenn es darum geht, einen öffentlichen Kinderspielplatz zu sanieren oder mit neuen Spielgeräten zu bestücken. Vor kurzem waren die Kinderbeauftragte Birgit Schreiber sowie Christian Konowalczyk und Thomas Weber vom Fachbereich Grünflächen zu Gast auf dem Lindenhof, um ein Konzept für den Kinderspielplatz „Am Schnickenloch“ hinter der Jugendherberge vorzustellen.

Überraschend viele Bürger hatten diese Einladung dann tatsächlich auch wahrgenommen, rund 30 Mütter und Väter mit Kindern, aber auch Vertreter aus Politik versammelten sich im Eingangsbereich der Jugendherberge, um die Pläne zu begutachten.

„Das ist sehr erfreulich, dass so viele gekommen sind“, so Konowalczyk, „normalerweise sind wir nicht in solch großer Runde“.

Die Spielplätze des Lindenhofs wurden, so gab Konowalczyk zu, in den letzten Jahren nur mit kleineren Maßnahmen bedacht. Nun, da ein Restbudget vom Vorjahr noch „zusammengekratzt“ werden konnte, soll das Gelände hinter der Jugendherberge eine Sanierung erfahren.

Landschaftsarchitekt Thomas Weber stellte den Anwesenden zunächst zwei Modelle vor, die der Fachbereich erarbeitet hatte. Bei beiden Vorschlägen stand das Bestreben im Mittelpunkt die Schaukel in der Mitte des Sandspielplatzes zu versetzten, damit Kleinkinder dort ungestört spielen können. In der ersten Variante wird ein etwa 14 Meter langes Holz-Stahl-Spielgerät, unter anderem mit Rutsche, einer Stange, Klettervorrichtungen und vielem mehr, vorgesehen. „Dies ist ein Gerät für jüngere, aber auch etwas ältere Kinder“, so Weber. In der Variante zwei ist das Spielgerät mit dem Namen „Ameisenhaufen“ fast ausschließlich aus natürlichen Hölzern gebaut, „allerdings ist das mehr ein Gerät für das Zentrum eines Spielplatzes“, erklärt Weber.

Der ganz große Vorteil, der für Variante eins spricht, ist die Tatsache, dass jenes Spielgerät bereits von der Stadt gekauft wurde. „Wir hatten einen solch immensen Preisnachlass, da mussten wir zuschlagen“, so Konowalczyk. Falls man sich also für die erste Variante entscheiden würde, so könnte man das Projekt innerhalb kürzester Zeit realisieren. Die Anschaffung des „Ameisenhaufens“ würde noch einmal Zeit und Geld in Anspruch nehmen.

Die nun folgende Diskussion sollte ein Stimmungsbild herausfiltern, denn schließlich „sollen dem Nutzer letztendlich die Spielgeräte gefallen“, so Konowalczyk. Seitens der Stadt machte man so schon gute Erfahrungen, bereits in den Vorplanungen wurden viele Vorschläge und „Spielerfahrungen“ eingebaut. Bezirksbeirätin Dr. Ingeborg Dörr gab allerdings zu bedenken, dass man auch die Gefahr des Hochwassers beachten sollte, die zweifellos am Rheinufer besteht, wie die letzten Jahre zeigten. Stadtrat Prof. Dr. Horst Wagenblaß hingegen sah in der Variante eins eine große Chance: „Wenn das Spielgerät schon da ist und schnell aufgestellt werden kann, dann sollten Sie zuschlagen“.

Von Seiten der Bürger gab es auch einige Fragen und Anregungen, wie beispielsweise eine Einzäunung oder Schilder, die Hunde vom Spielplatz fern halten sollen. Auch die Frage nach Spielgeräten für ältere Kinder, wie beispielsweise ein Basketballkorb, kamen auf. Bei der „kleinen Abstimmung“ zum Ende des Treffens wurde jedoch klar: Lindenhofs Bürger tendieren eindeutig zur Variante eins. Mit diesem Stimmungseindruck werden die Spielplatzpläne nun weiter ausgearbeitet.           sabi