Glückstein-Quartier: Bald rücken die Baukräne an

Zwei große Themen standen auf der Tagesordnung, als der Bezirksbeirat Ende September zu seiner ersten Sitzung nach der Gemeinderatswahl zusammenkam: Die Kinderbetreuungssituation im Stadtteil sowie die Entwicklung des Glückstein-Quartiers. Vor allem über letzteres Thema informierten Projektleiter Ottmar Schmitt und Karl-Ludwig Ballreich von den Mannheimer Parkhausbetrieben (MPB) sehr ausführlich. Mit dabei waren auch die fünf neuen Mitglieder des Beirates (Lindenhof aktuell berichtete im September), die AfD und die Linke ist nun auch mit jeweils einem Sitz vertreten. 

 Im ersten Punkt ging es um die Kinderbetreuung im Stadtteil. Christel Faller vom Fachbereich Tageseinrichtungen informierte darüber, konnte allerdings nicht mehr als nur nackte Zahlen nennen. Im Lindenhof zählt man derzeit 120 Betreuungsplätze für Kinder im Alter 0 bis 3 Jahren. Das entspricht einer Versorgungsquote von 36,5 Prozent und sei, laut Faller „über dem Durchschnitt der Stadt“. Wenn der Hort in der Belchenstraße in Betrieb gehe, steigt diese Quote sogar auf 48,6 Prozent. Das Personal für dort sei schon eingestellt, ein Termin für die Inbetriebnahme stehe aber noch nicht fest.

Die Zahlen der „unversorgten Kinder“ würde Faller nur ungerne nennen, da sich diese Zahl „täglich ändert“. Einige Bezirksbeiräte sehen jedoch trotz der neu geschaffenen Plätze immer noch Handlungsbedarf und nannten einige Verbesserungsvorschläge, wie beispielsweise eine Umverteilung der Plätze, wenn in anderen Stadtteilen eine Überversorgung herrsche.

Der zweite Punkt des Abends, die Entwicklung im Glückstein-Quartier, nahm einen weitaus größeren zeitlichen Rahmen ein, nicht zuletzt, weil sowohl die Beiräte wie auch einige Bürger Fragen zu der Situation hatten.

Zunächst stellten jedoch Projektleiter Ottmar Schmitt und Karl-Ludwig Ballreich von den MPB den momentanen Stand vor. So ist man bei der Vermarktung der Grundstücke schon sehr weit, lediglich einige kleine Teilstücke sind noch zu vergeben. Die geplanten drei Komplexe gegenüber von Mafinex sind immer noch für eine Nutzung der Hochschule reserviert, „das ist noch nicht entschieden“, so Schmitt. Auch für den Lokschuppen und das Werkstattgebäude wurde in der Zwischenzeit jemand gefunden, „in den Lokschuppen will der Investor selbst einziehen, in dem Gebäude gegenüber wird eine Gastronomie geplant“, erklärt Schmitt. Alles in allem ist man sehr zufrieden mit der Vermarktung, „bald werden die Baukräne für die Hochbauten dort stehen“. Zwei der ersten Baustellen wird zum einen das Gebäude neben dem Lokschuppen von Investor Diringer + Scheidel sein, zum anderen soll mit dem Bau des Parkhauses so bald wie möglich begonnen werden. „Ende diesen Jahres ist geplant, aber nageln sie mich nicht fest“, so Ballreich, „es kann immer zu Verzögerungen kommen“.

Viele Fragen hatten anschließend die Beiräte, bei einigen wenigen Detailfragen wurden sie auf die nächste Sitzung vertröstet, vieles beantworteten Schmitt und Ballreich geduldig. So auch die Frage von Peter Karbstein von den Grünen und Wolf Engelen (FDP), ob, wie in einem Schaubild zu sehen, die geplanten Stadtvillen nun doch keine Sichtachse zuließen. Diese sei eingeplant, so Schmitt, die Animation sei doch etwas älter, eine neue wolle man erst später in Auftrag geben, um Geld einzusparen. Marcus Butz (SPD) erkundigte sich nach der Infrastruktur im Bereich der Neubauten, ob Kindergärten, Einzelhandel und ähnliches dort geplant sei. Einzelhandel, so die Antwort, sei vor allem am zukünftigen Lindenhofplatz vorgesehen, dies soll dann eine Weiterführung der Meerfeldstraße als zentrale Einkaufsstraße sein. Und natürlich kam das Thema Parkplätze wieder zur Sprache. Hier konnten Schmitt und Ballreich allerdings nur feststellen, dass es auch in Zukunft keine Anwohnerparkplätze geben wird.

Auf eine Anfrage einer Bürgerin, ob denn der Bolzplatz im zukünftigen Glückstein-Park bestehen bliebe, kam schließlich noch heraus, dass dieser zu Gunsten eines neuen Spielplatzes weichen muss.           sabi