Heimatgefühle trennen nicht, sie verbinden

Mitte März veranstaltete der Ortsverband Lindenhof/Neckarau von Bündnis 90/Die Grünen einen Abend zum Thema „Heimat“ im Volkshaus Neckarau. Im Rahmen von Vorträgen und Gesprächen von und mit Heimatforschern, Flüchtlingen und Vertriebenen wurde ein weltoffener Heimatbegriff gezeichnet. Die Veranstaltung machte deutlich, dass Heimatgefühl etwas ist, das die Menschen nicht voneinander trennt, sondern verbindet.

„Meine Heimat, Deine Heimat, unsere MannHeimat?“ Unter diesem Motto stand der Abend im Volkshaus Neckarau. „Wir als Grüne möchten mit der Veranstaltung zum Nachdenken über das eigene Verständnis von Heimat anregen und auch den Dialog zwischen Deutschen und Flüchtlingen fördern.“, erklärt Stefan Norra, Sprecher des Ortsverbands Neckarau. Moderiert wurde die Veranstaltung von Stefan Norra, Christina Eberle und Patric Liebscher.
Das abwechslungsreiche Programm bot sowohl wissenschaftliche Vorträge zum Heimatbegriff, als auch bewegende Geschichten von Menschen, die Flucht und Vertreibung selbst erlebt haben. So berichtete eine syrische Geflüchtete wie sie mit ihrer Mutter insgesamt zehn Tage auf verschiedenen Booten im Mittelmeer verbracht hatte, bevor sie endlich das italienische Festland erreichte. „Wenn man mit Flüchtlingen spricht und sie ihre Geschichte erzählen, bekommt man einen Eindruck davon, wie groß die Not im Heimatland gewesen sein muss, um solch eine riskante Flucht übers Meer auf sich zu nehmen“, so Christina Eberle, Mitglied des Ortsverbands Lindenhof und Gemeinderatskandidatin der Grünen.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion tauschten sich die Gäste mit dem Publikum über ihr ganz persönliches Verständnis von Heimat aus. „Für jeden bedeutet ‚Heimat‘ etwas anderes. Traditionen, familiäre Bindungen und vor allem auch Sprache spielen dabei eine wichtige Rolle“, berichtet Patric Liebscher, Mitglied des Ortsverbands Lindenhof und Gemeinderatskandidat der Grünen. Auch der Heimatverlust vertriebener Deutscher während und nach dem zweiten Weltkrieg wurde dargestellt und thematisiert.
Musikalisch begleitet wurde der Abend durch Markus Sprengler und Stefan Kahne. Für das leibliche Wohl sorgte die syrische Flüchtlingsfamilie, die ein Buffet mit Spezialitäten aus ihrer Heimat vorbereitet hatte. zg