„Kleine Morde erhalten die Erbschaft“
Eine kratzbürstige und vermeintlich sehr pflegebedürftige alte Dame drangsaliert ihre ganze Familie. Die Grenze der Belastbarkeit ist längst erreicht. Deshalb schwirren wirre Pläne über einen „vorzeitigen Abschied“ durch die Familienköpfe. Immerhin geht es um das Erbe, das die alte Dame ganz anders verplant hat, als vorgesehen. Mehr verraten werden soll aber nicht, denn die Komödie „Kleine Morde erhalten die Erbschaft“ ist erst im Oktober zu sehen. Die Proben laufen bereits auf Hochtouren. Mindestens einmal pro Woche treffen sich die Laienspieler des Clubs Rhenania im Saal des SVF in der Teichgasse 31. Je näher die Premiere rückt, desto häufiger und länger wird an der Inszenierung gefeilt. Immerhin gut 70 Seiten Text müssen sitzen, möglichst ohne Hänger und mit Blick auf die Pointen. Wer kommt wann rein? Ist die Tür auf oder zu? „Das hat mir noch nicht gefallen; das machen wir nochmal“, ist dann zu hören. Oder: „Du hast zu arg geschnuddelt; red‘ deutlich und langsamer.“ Boshaft und intrigant darf dieses Mal Marion Barchet als Martha sein. „Danke“ und „bitte“ hat diese komplett aus ihrem Wortschatz gestrichen. Romy Weinriefer spielt die aufopferungsvolle und ungeliebte Schwiegertochter Vera. Frank Barchet ist als Sohn Rüdiger beruflich stark eingebunden und glaubt seiner Mutter zu viel. Er sitzt ein bisschen zwischen den Stühlen und kann einem Leid tun. Marius Barchet spielt den Enkel Denis, der lieber studieren will als Oma zu pflegen. Er denkt laut nach, vor allem über Unfälle im Haushalt, die so passieren können. Die Spielfreude ist den vier Darstellern allen anzumerken und Lacher sind garantiert. Der Zweiakter aus der Feder von Andreas Keßner ist bei der Rhenania gut aufgehoben. hbg hbg/Bild: Hilbert