Lindenhof soll zur Filmkulisse werden

Der Regisseur und Filmemacher Mario Di Carlo plant ein Projekt mit jüngeren und älteren Lindenhöfern. Zwei Treffen haben bereits im Januar und Februar in der Lanz-Kapelle stattgefunden, mit Di Carlos Ziel, sich einen ersten Überblick über die Umsetzungsmöglichkeiten zu verschaffen. Neben ihm und seinen Mitarbeitern waren auch Wolf Engelen und Jens Flammann von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof (BIG) sowie zwei interessierte Lindenhöferinnen anwesend, die den Filmemacher unterstützen wollen.

„Wir haben vereinbart, wer auf welche Institution zugeht, die im Lindenhof mit Jugendlichen arbeiten“, erzählte Mario Di Carlo Lindenhof aktuell von den ersten Schritten. Dabei soll zum Beispiel Kontakt zu schulischen Einrichtungen aufgenommen werden – von der Grundschule bis zur FH -, um zu schauen, wer sich für solch ein Projekt begeistern kann. Auf den Jugendtreff im Lindenhof sind Di Carlo und die BIG im Februar zugegangen.

Jugendliche stehen bei Di Carlos Arbeiten besonders im Vordergrund. Er hat mit jungen Menschen bereits Filme in anderen Stadtteilen Mannheims gedreht, die sich unter anderem mit der Frage der Identität beschäftigen. Sein letztes Werk heißt demnach auch „Mannemer sein“. Im Film reden acht Jugendliche, die als Kinder von Einwanderern in Mannheim aufgewachsen sind, von ihrer Zugehörigkeit und dem Engagement in ihrer Stadt.

Was in Sachen Lindenhof herauskommen soll, ist noch nicht ganz klar. Doch Mario Di Carlo hat sich schon Gedanken darüber gemacht. „Für mich ist es wichtig – ausgehend von ‚Mannemer sein’ – das wir zusammen etwas zum Thema Identität und Engagement machen“, verriet er. Der Lindenhof würde sich dafür ganz gut anbieten, unter anderem, weil sich der Stadtteil derzeit im Umbruch befinde – verbunden mit dem Zuzug von Neubürgern, eventuell verstärkt von Familien. „Das finde ich spannend“, so Di Carlo. Interessant sei jedoch auch das Zusammenleben der unterschiedlichen Generationen. Ein erstes Thema für Di Carlo könnte daher ein Generationentreffen in irgendeiner Form sein, meinte er.

Wie Di Carlo das Projekt mit den Lindenhöfern umsetzen will, steht ebenfalls noch in den Sternen. „Ein Video bietet sich dafür an“, sagte er nach dem Treffen im Januar. Aber er sei da offen. „Man könnte das Ganze mit einer Kampagne für den Stadtteil verbinden“, fügte Di Carlo hinzu und meinte damit beispielsweise eine Plakataktion. Nicht nur als Werbung für den Lindenhof.

„Ich möchte nun erst mal von meiner Seite her abwarten, was von den Jugendlichen und den Lindenhöfern kommt“, sagte der Regisseur. Er möchte sich einen großen Spielraum bewahren, damit er auf die Jugendlichen zugehen kann. Denn sie sollen laut Di Carlo spüren: „Es ist auch wichtig, was Du sagst.“

Es bleibt also spannend, wie der Lindenhof letztendlich in Szene gesetzt wird. Die Idee, etwas in Richtung Generationen zu machen, stieß laut dem Filmemacher auf offene Ohren. Nun hofft Mario Di Carlo auf viele Interessenten und Mitwirkende.        jm

info: Wer Lust hat, bei seinem Projekt mitzumachen, kann sich sowohl an ihn wenden als auch an Jens Flammann von der BIG. Mario Di Carlos Telefonnummer lautet 0621/5202172, seine E-Mail-Adresse dicarlo@medienundbildung.com. Jens Flammann erreicht man per Mail an die Adresse BIG@flammann.de. Finanziert wird das Projekt über den Mannheimer Aktionsplan „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“.