Neue Informationstafel für die Reißinsel
Seit August dürfen sich die Besucher der Reißinsel am Eingang der Kuckucksinsel über eine neue Informationstafel freuen. Diese informiert anschaulich über die Besonderheiten und die Geschichte des Schutzgebiets und wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes Baden-Württemberg erstellt.
„Die neue Infotafel macht den Besuchern nicht nur bewusst, dass hier seltene Tiere und Pflanzen leben, sie erklärt auch, wie man sich im Schutzgebiet verhalten muss, damit sich diese wertvollen Arten ungestört entfalten können“, so Dr. Sabine Mahr, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Mannheim und weist auf folgende Besonderheit hin: „Im Gegensatz zu anderen Naturschutzgebieten ist auf der Reißinsel die Mitnahme von Hunden und Fahrrädern nicht gestattet. Diesen Wunsch hat Carl Reiß an sein Erbe geknüpft und erfreulicherweise halten sich die meisten Besuchenden daran.“ Auf die Besonderheiten der Reißinsel aufmerksam zu machen, war auch ganz im Sinne des einstigen Besitzers der Reißinsel Carl Reiß, der diese nach seinem Tod im Jahre 1914 der Stadt Mannheim hinterließ. Er forderte in seinem Testament, dass sie in ihrem Zustand erhalten bleiben soll: „Hier soll der Baum alt werden und stürzen, ohne dass menschliche Hand ihn fällt“. Teile des hier vorkommenden Auwalds wurden im Jahr 1982 zum Bannwald erklärt, also eine Art Urwald, in dem keine forstlichen Maßnahmen durchgeführt werden.
Zum Schutz der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten wird das Gebiet jedes Jahr vor dem Beginn der Vegetations- und Brutzeit Anfang März bis einschließlich Juni für Besucher gesperrt.
Die 1950 zum Naturschutzgebiet ernannte „Reißinsel“ ist das älteste Naturschutzgebiet in Mannheim. Das Gebiet befindet sich im Waldpark neben dem Strandbad und ist 100 Hektar groß, was in etwa 140 Fußballfeldern entspricht. Es ist ein wichtiges Brutgebiet für Vogelarten wie den Eisvogel, Mittel- oder Buntspecht und dient den Vögeln als Rastplatz während des Vogelzuges. Im Schutzgebiet findet sich auch eine der größten zusammenhängenden Streuobstwiesen der Oberrheinebene. Über die Reißinsel führt ein langer Rundweg, auf dem die Besuchern die Tier- und Pflanzenwelt erleben können. zg