Trainieren unter Profi-Bedingungen
Hoher Besuch beim MFC 08 Lindenhof: Der ehemalige Bundesligaspieler und neue VfR Mannheim-Trainer Stephan Groß, Trainer Volker Messenzehl, der einstige Leiter des Jugendleistungszentrums Waldhof-Mannheim, Mike Schüssler, und Hans-Jürgen Boysen, ebenfalls ehemaliger Bundesligaspieler und Trainer, waren auf dem Gelände an einem Samstag zu Gast, um die A- und B-Jugend des Vereins zu trainieren. Später standen Besucher den jungen Kickern noch in einer Diskussionsrunde Frage und Antwort, wobei hier sogar mit Marco Terrazino ein waschechter Bundesliga-Profi (SC Freiburg) hinzu stieß.
Da sich die Jugendspieler doch zunächst schüchtern zurückhielten, brachen Klaus Leitz und der MFC-Vorsitzende Klaus Hartel das Eis mit ein paar Fragen. Man erfuhr so einige interessante Details über den Alltag im Profi-Geschäft sowie über die Pläne der Trainer.
Hans-Jürgen Boysen beispielsweise, der bis vor kurzem noch den Zweitligisten SV Sandhausen trainierte, zieht es momentan eher ins Ausland, um bei einem großen Verein zu hospitieren. „Vielleicht FC Sevilla, FC Liverpool oder AC Florenz. Ich hatte zwar ein Angebot von Hessen Kassel, das werde ich aber wohl nicht annehmen“, so Boysen.
Trainer Stephan Groß hingegen hat gerade beim VfR Mannheim angeheuert – zu diesem Zeitpunkt kein einfaches Unterfangen, denn „wir mussten fast ein komplettes neues Team aufstellen“. Ein langer Prozess: „Man muss finanzielle Absprachen treffen, das Budget einhalten, mit dem Vorstand abklären – das ist wie ein großes Mosaik“.
Marco Terrazino, der in der Jugend einst selbst unter Stephan Groß trainierte, berichtete anschließend von seiner noch recht jungen Karriere im Profibereich. „Ich fühle mich sehr wohl in Freiburg, auch wenn die Anfangsphase nicht einfach war, weil ich immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde“. Aber nun geht es bergauf für ihn, „Freiburg ist ein toller Verein mit einem prima Umfeld und Christian Streich ist ein fantastischer Trainer, der auf die jungen Spieler zu- und eingeht“.
Das sehen auch die Trainer Boysen und Groß als ausschlaggebend: „Die soziale Komponente – also der Umgang mit anderen – ist bei Jugendspielern sehr wichtig. Wer nicht ‚Guten Tag‘ und ‚Auf Wiedersehen‘ sagen kann, der hat das Ziel verfehlt“.
Nun tauten auch die Jugendspieler des MFC auf und stellten – vornehmlich Marco Terrazino – einige Fragen wie beispielsweise „Wie oft trainierst du in der Woche“, „Auf welcher Schule warst du in Mannheim“ oder „Was ist dein Lieblingsverein? Später kamen dann auch Fragen, bei denen die Älteren im Raum allerdings nur noch Bahnhof verstanden: „Spielst Du PS3?“, „Spielst du dich da selbst?“ oder „Lieber Fifa oder Pes?“. Das, so sei angemerkt, sind alles neue Fußball-Videospiele, die sich auch bei jungen Bundesliga-Profis größter Beliebtheit erfreuen – wie man Terrazino anmerken konnte.
Am Ende bedankte sich Klaus Leitz bei allen Anwesenden und vor allem bei den Gästen, die diese Aktion ermöglichten. Nach dem Austausch von Geschenken (Stephan Groß brachte der Jugend ein Netz neuer Bälle mit), klang die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Schnitzelessen aus. sabi