„Das Leben kommt mit den Kindern ins Haus“

Anfang November wurde in der Belchenstraße eine zusätzliche Kinderkrippe eröffnet. Das 2,9 Millionen teure Gebäude ist schon rege in Betrieb. Damit hat die Stadt die dritte und vierte Stufe des Krippenausbauprogramms nun abgeschlossen.

 

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz blickte am Eröffnungstag noch einmal auf den Bauverlauf zurück, der nicht immer einfach war. „Der Bau machte uns Sorgen“, mit Blick auf die Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg, die den Untergrund zunächst unbrauchbar gemacht hatten. „Ende gut, alles gut“, bediente sich Kurz eines Sprichworts, um unter das Ganze einen Schlussstrich zu ziehen. „Das Ziel – kulturelle Vielfalt und gemischte Teams – ist uns hier gelungen“. Er bescheinigte der Kita eine „beste Lage“. „Nun können wir optimistisch in die Zukunft schauen.“

Der Architekt Klaus Leber aus Darmstadt erläuterte den Neubau näher, in dem vier Gruppen mit je zehn Kindern untergekommen sind. „Wir wollten ein Gebäude, dass Innen und Außen verbindet“, so Leber. Die Natur soll damit auch im Haus erlebbar gemacht werden. Die Grundform der Kita Belchenstraße unterteilt sich in zwei Gebäudeteile. Das Grundstück auf dem sie stehen, ist etwa 2700 Quadratmeter groß. Das eingeschossige Haus umfasst 660 Quadratmeter. Große Glasflächen sorgen für den Blick auf das vorhandene Grün im Außenbereich, wodurch die Kinder unter anderem die Veränderungen in den verschiedenen Jahreszeiten gut beobachten können. Insgesamt stehen den Kleinen vier Gruppenräume und vier Schlafräume zur Verfügung sowie ein 70 Quadratmeter großer Mehrzweckraum. „Ein besonderes Augenmerk haben wir auf den Schallschutz und die Akustik gelegt“, sagte Leber. Beim Farbkonzept und der Raumgestaltung haben sich die Planer hingegen bewusst zurückgehalten, „denn das Leben kommt durch die Kinder ins Haus“.

„Ich möchte meine Erfahrungen aus dem Erziehungs- und Krippenbereich weitergeben“, sagte die Leiterin der Kita Belchenstraße, Tina Bönicke. Sie und ihre Kolleginnen waren Anfang November schon mitten drin im Kita-Alltag. „Bis Ende des Jahres wird die Eingewöhnung der Kinder nahezu abgeschlossen sein“, erklärte sie den Anwesenden. Die Einrichtung solle ein Wohlfühl- und Bildungsort werden.

Rund 56,4 Millionen Euro hat die Stadt Mannheim in das Krippenausbauprogramm gesteckt. Mit der Inbetriebnahme der Lindenhöfer Einrichtung verwirkliche die Stadt die vorgegebene Versorgungsquote für Kinder bis drei Jahre, so Kurz. Für die Kleinen stehen aber ganz andere Dinge im Vordergrund – spielen und toben. Und das können sie in der Belchenstraße bestimmt, auch wenn der Außenbereich noch nicht fertig ist.                    jm