Auszeichnung für „Mr. Friedenskirche“
Auf Vorschlag des Friesenheimer Ortsvorstehers Günther Henkel (SPD) wird Dr. Helmuth Morgenthaler (69), seit über 20 Jahren Vorsitzender des Förderkreises der Friedenskirche, mit der „Bronzenen Eule“, der inoffiziellen Friesenheimer Ehrenbürgerschaft, ausgezeichnet. Dies hat der Ortsbeirat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Die Ehrung findet am 19. Mai um 19 Uhr im Friesenheimer Gemeindehaus statt.
„Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, gesteht er im Gespräch mit dieser Zeitung. „Als ich davon erfahren habe, war ich erst einmal sprachlos. Jetzt bin ich stolz, in eine ganze Reihe verdienter Vorgänger aufgenommen zu werden.“
Bevor er dazu aber überhaupt etwas sagt, erzählt er von der besonderen Bedeutung der Friedenskirche: Dass das Gebäude 1932 auf einer Achse mit dem Ebertpark – genauer: dem Eingang des Turmrestaurants – errichtet wurde. Und dass 1944 nur noch das Betongerüst, die acht Säulen und der Turm standen. Die Seitenwände waren eingestürzt. Der Umgang draußen zeige die einstige Größe der Friedenskirche. Beim Wiederaufbau 1956 wurde der Kirchenraum in den zweiten Stock verlegt – ein Glücksgriff, durch den man sich damals ein Gemeindehaus gespart hatte und heute unterschiedlichste Veranstaltungen im Erdgeschoss überhaupt erst möglich macht. Interessant, aber warum erzählt er das? „Man muss die Geschichte dieser Kirche kennen, um zu verstehen, warum ich mich für sie engagiere“, erklärt Morgenthaler. „Mein ganzes Leben habe ich hier verbracht, angefangen bei der Konformation über die Hochzeit bis zur Taufe meiner Kinder und Enkelkinder.“ Dabei sei sein Großvater Pfarrer in der Pauluskirche gewesen und seine Mutter habe zeitlebens starke Bindungen nach Alt-Friesenheim gehabt.
Die Friedenskirche aber sei ihm ans Herz gewachsen, durch alle stürmische Zeiten hindurch. Angefangen in den 1990ern, als die Gemeinde immer weiter schrumpfte und die Betriebskosten anstiegen. Bis hin zum großen „Schock“ als es hieß, das Gebäude sei instabil und die Schließung drohe. Die Rettung des Gebäudes sei dagegen der größte und schönste Erfolg gewesen. Das und dass die Friedenskirche heute als Kulturkirche weit über die Stadtgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf habe, will er sich aber nicht alleine auf die Fahne schreiben. „Dazu gehört ein Team“, so Morgenthaler, und das habe sich „massiv“ eingebracht. Seit 1978 gehört der studierte Chemiker, der inzwischen im Ruhestand ist, dem Presbyterium an. Seit 1990 ist er dessen Vorsitzender. Zudem ist er Vorsitzender des Förderkreises (seit 1996) , der Bezirks- und Landessynode. Seit 2009 ist er synodales Mitglied in der Kirchenregierung der Evangelischen Kirche der Pfalz. Funktionen, die er als „strategisch wichtig“ bezeichnet, und das ganz im Sinne der Friedenskirche. Jahre zuvor war er bereits im Kindergarten und Schulelternbeirat aktiv. „Mir fehlt das Gen ,Nein‘ zu sagen“, scherzt er. Dabei habe er auch immer versucht, seine berufliche Erfahrung einzubringen, etwa bei der Planung von Projekten. „Wenn ich aber etwas mache, will ich es richtig machen.“ Dass dies nun auch mit der Bronzenen Eule honoriert werde, zeige, dass die Friedenskirche wahrgenommen werde. hbg/Bild: hbg