Sanierung, Baumfällungen und Ruhephase

Südlich vom Lindenhof tut sich Einiges: Die Sanierungsarbeiten im Strandbad haben Ende Februar begonnen, seitdem werden auch Baumfällungen im Rahmen des Renaturierungsprojektes am Schlauchgraben getätigt. Im Heinz-Hunsinger-Sommerbad am Stollenwörthweiher mussten ebenfalls insgesamt 17 Bäume entfernt werden. Zudem wurde die Reißinsel in seine alljährlichen Ruhephase versetzt und für Besucher gesperrt. Die Sanierungsarbeiten im Strandbad sind auf circa zwei Monate angesetzt. Es werden die vorhandene Promenade abgebrochen, Leitungsarbeiten im Erdreich durchgeführt und die neue Promenade gebaut. Entfernt wird die circa 330 Meter lange Promenade aus Beton zwischen der Grillwiese und dem Haupteingang. Die neue Promenade mit Farbasphalt wird auf der gesamten Länge eine Breite von fünf Metern haben. Im Rahmen des Neubaus werden auch Wasser- und Elektroleitungen verlegt. Die Sanierung startete mit den Tiefbauarbeiten. In einer zweiten Bauphase werden die Landschaftsbauarbeiten durchgeführt. Im Verlauf der Sanierung werden unter anderem auch neue Bänke gestellt, die Müllpresse erhält einen neuen Standort und im Uferbereich werden Ruheinseln für die Besucher errichtet.

Im Zuge des städtischen Renaturierungsprojekt „Schlauchgraben“, bei dem ein ehemaliger Seitenarm des Rheins wieder an den Fluss angebunden wird, sind Baumfällungen nötig. Durch die Anbindung des sogenannten Schlauchgrabens im Mannheimer Waldpark findet nicht nur eine ökologische Aufwertung statt, gleichzeitig wird ein vielfältiger Naturschutzraum zwischen Rhein, Reißinsel und Seitenarm geschaffen, der neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet.

Zwar beginnen die eigentlichen Baummaßnahmen erst im Sommer, doch wegen des Vogelschutzes mussten die nötigen Fällungen noch im Februar erfolgen. Insgesamt wurden zehn Bäume und einige Jungtriebe entfernt. Unter anderem handelt es sich um einen Ahorn und eine Linde, die im Bereich der Übergänge von zwei Wegen über den Schlauchgraben entfernt werden müssen: am Kiesteichweg an der Silberpappelschneise. Über die Renaturierung wird künftig eine natürliche Auenentwicklung ermöglicht. Dieser Prozess kann jedoch nicht ohne Bagger und vorübergehende Beeinträchtigungen für die Menschen funktionieren. Die Bauzeit ist bis September 2015 geplant.

Die Ausführung des Naturschutzprojektes ist durch Fördermittel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Höhe von 225.000 Euro und durch eine zweckgebundene Erbschaft in Höhe von 261.000 Euro ermöglicht worden.

Insgesamt 16 Pappeln und ein Spitzahorn, die an den Liegewiesen, dem Spielplatz und öffentlichen Einrichtungen des Heinz-Hunsinger-Sommerbad am Stollenwörthweiher standen, waren  stark geschädigt und hätten durch herabfallende Äste Besucher gefährden können. Als Ersatz für die gefällten Bäume wird der Verein Volkstümlichen Wassersport Mannheim e.V. bis Ende 2016 mindestens zehn neue Laubbäume pflanzen.

Auch in diesem Jahr wird die Reißinsel wieder bis zum 30. Juni gesperrt. Spaziergängerinnen und Spaziergänger müssen in dieser Zeit auf andere Routen ausweichen, um den geschützten Tieren und Pflanzen auf der Reißinsel eine Ruhepause zu ermöglichen.

Auf der Reißinsel sollen Tiere und Pflanzen einen Lebensraum finden, die es andernorts schwer hätten. Dank der Ruhephase können hier schützenswerte Vogelarten ihren Nachwuchs ungestört aufziehen. Doch nicht nur die Tierwelt profitiert von dieser Pause, sondern auch die Pflanzen. „Illegal entstandene Trampelpfade können wieder zuwachsen, die Vegetation kann sich ungestört entfalten“, berichtet Markus Roeingh, Leiter des Fachbereichs Grünflächen und Umwelt. Die vorübergehende Sperrung hilft also, die Schönheit und Kostbarkeit dieses Naturschutzgebiets zu erhalten.              zg